Philosophie Lexikon der Argumente

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Unendlichkeit, Unendliches, Philosophie: Resultat einer nicht abbrechenden Prozedur, z.B. des Zählens oder Teilens, oder z.B. die fortgesetzte Beschreibung einer Kreisbewegung. In lebensweltlichen Zusammenhängen sind unendlich fortgesetzte Prozesse wie z.B. unendliche Wiederholung oder niemals beendetes Abwarten zumindest logisch nicht widersprüchlich. Eine Bildungsvorschrift muss nicht existieren damit sich eine unendliche Fortsetzung ergibt wie z.B. bei der Entwicklung der Nachkommastellen von reellen Zahlen. Siehe auch Grenzen, Unendlichkeitsaxiom, Wiederholung, Finitismus, Zahlen, Komplex/Komplexität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W. Poundstone über Unendlichkeit – Lexikon der Argumente

I 221
Thomsons Lampe/Poundstone: Lampe geht für 1/2 min an, dann 1/4 min aus, dann 1/8 an... Summe: 1.
Frage: ist sie nach 1 Min an oder aus? (Summe unendlicher Glieder). - Falsche Frage! - Analog: ob die größte Zahl gerade/ungerade sei.
I 228
Letztlich geht es um physikalische Grenzen: Frequenz, Energie, Schalter.
Vgl. >Zenon
, >Über Zenon.
I 224
Zenon/Achilles/Poundstone: Lösung: Überholen nach 111,111...cm - die "Unendlichkeit" liegt in Zenons Analyse, nicht der Physik.
Pfeil-Paradoxie: selbst in der Relativitätstheorie bleibt der Augenblick unscharf.
Auch hier glauben wir an Ursache und Wirkung: Die Gegenwart bestimmt die Zukunft.
>Ursache, >Wirkung, >Verursachung, >Kausalität, vgl. >Determinismus.
Woher weiß der Pfeil, wohin er muss? - Das ist kein physikalisches Problem. - Der Reihenbegriff ist keine Lösung.
I 235
Unendlichkeit/Grenze/Lukrez: Lukrez wollte die Unendlichkeit des Raums beweisen: wenn jemand einen Pfeil gegen die Grenze schleudert, wird er entweder über die Grenze fliegen, oder etwas hält ihn fest. - Also gebe keine Grenze.
PoundstoneVsLukrez: sein Fehler war, ein "Etwas" anzunehmen.
I 236
Olbers Paradox: Vierfache Fläche gleicht vierfach schwächere Strahlung aus - es müsste sich alles auf der Erde auf die mittlere Temperatur der Sterne aufheizen.
Lösung: Rotverschiebung.
>Olbers Paradox.
I 237
Vielheit/ZenonVs: Noch die kürzeste Linie enthält unendlich viele Punkte, dann hätten wir das ganze Universum in einer Nußschale.
Außerdem: Bei einer Hierarchie von immer kleineren Teilchen, die größtenteils nichts enthalten, gäbe es zu 99,99...% nichts.
Lösung/Poundstone: Unschärfe-Effekt durch Elektronen. - Wir brauchten einen Röntgenblick, der nur bei gradliniger Verbindung eingeschaltet wäre. - Dann sähen wir Myriaden von Elektronen und Quarks. - Da man einen unendlich kleinen Punkt nicht sehen kann, müsste alles unsichtbar sein.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995

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